Vielfalt als Markenzeichen

40 Jahre Fonds Darstellende Künste

Seit nunmehr 40 Jahren fördert der Fonds Darstellende Künste als einer der sechs Bundeskulturförderfonds die Kunst- und Kulturlandschaft mit besonderem Schwerpunkt auf die freien darstellenden Künste auf Bundesebene. Bei der Jubiläumsfeier in Berlin erklärte Kulturstaatsministerin Claudia Roth: „Auch und gerade in dieser Zeit hat der Fonds Darstellende Künste Grund, ja, viele Gründe, zu feiern: Er darf die Vielfalt feiern, für die er steht, die Kunst, in Bewegung zu bleiben, neue Räume zu erschließen, neue Perspektiven zu eröffnen. Er darf sich für die ungeheure Bereicherung unseres Kulturangebots feiern, denn mit seiner Unterstützung sind die freien darstellenden Künste eine Einladung, ein Geschenk an uns alle geworden.“

Holger Bergmann, Milo Rau und Claudia Roth bei der Jubiläumsfeier in Berlin.

Holger Bergmann (Geschäftsführer Fonds Darstellende Künste), Milo Rau (Intendant der Wiener Festwochen) und Kulturstaatsministerin Claudia Roth bei der Feier anlässlich des 40-jährigen Bestehens des Fonds Darstellende Künste in Berlin.

Quelle: Dorothea Tuch

Der Fonds Darstellende Künste ist mittlerweile eine der größten Fördereinrichtungen für die freien darstellenden Künste auf Bundesebene und unter den Bundeskulturförderfonds ist er wohl der agilste. Er leistet einen substanziellen Beitrag zur künstlerischen Weiterentwicklung einer vielgestaltigen Theater-, Performance- und Tanzlandschaft in Deutschland. „Im Zusammenspiel der Förderungen von Kommunen, Ländern und Bundeseinrichtungen ist der Fonds Darstellende Künste ein sehr gelungenes Beispiel dafür, was Kulturföderalismus im besten Fall leisten kann: zielgenaues und effektives Zusammenwirken aller zum Vorteil der Kunst“, so Staatsministerin Roth. 

Als verlässlicher und kreativer Partner hat der Fonds Darstellende Künste insbesondere während der Corona-Pandemie freischaffende Künstlerinnen und Künstler der darstellenden Künste auf Bundesebene unterstützt. Mit den Mitteln von NEUSTART KULTUR hat er schnell und rechtssicher Programmlinien aufgelegt und dabei gleichzeitig maßgebliche Innovationen in der Kulturförderung angeregt.

„Die Kunst, Viele zu bleiben“

Mit der Programmreihe „DIE KUNST, VIELE ZU BLEIBEN. Bundesweite Foren für Kunst, Freiheit und Demokratie” im vergangenen Jahr ist er zudem immer stärker auch als kulturpolitischer Akteur in Erscheinung getreten, der erheblich demokratiefördernd und stärkend in die bundesweite Szene hineinwirkt. Die Orte, vor allem in Ostdeutschland, und der Zeitraum zwischen Mai und August 2024 waren mit Blick auf die Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg bewusst gewählt. Ziel war eine Stärkung der Szene vor Ort. Die Reihe wurde durch Theater- und Filmregisseur Felix Meyer-Christian und seinem Team filmisch begleitet und dokumentiert. 

Anlässlich seines 40. Bestehens hatte der Fonds Darstellende Künste zur Premiere des Films „Die Kunst, Viele zu bleiben“ in den Berliner Sophiensælen eingeladen. Der Dokumentarfilm zeigt das Spannungsfeld, in dem die freie Kunst agiert: zwischen Innovation und Spektakel, zwischen Begegnungsformaten und politischen Kunstformen. Zugleich thematisiert er auch die Bedrohung von Kunst, Freiheit und Demokratie durch Rechtsextremismus.

„Wir alle wollen, dass die Freie Szene frei bleibt. Für diese Freiheit braucht sie auch die notwendigen Mittel“, betonte Roth in ihrer Rede. Um den Fonds als wichtigstes Förderinstrument der freien darstellenden Künste auf Bundesebene weiter zu stärken, erhält er 2025 weitere Mittel aus dem Haushalt der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Insgesamt 7,6 Mio. Euro stehen für die Förderung zur Verfügung – ein starkes Signal in herausfordernden Zeiten. 

Der 1985 gegründete Fonds Darstellende Künste e.V. wurde über die Kulturstiftung des Bundes institutionell gefördert und steht seit 2016 in der direkten Zuständigkeit der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Er fördert auf Bundesebene Künstlerinnen und Künstler in den unterschiedlichsten Arbeitspraxen der frei produzierenden Darstellenden Künste – von Figuren-, Objekt- und Straßentheater, Performance und zeitgenössischem Zirkus über Schauspiel, Musiktheater, Tanz- und Tanztheater, Theater für junges Publikum bis zu Live-Art, performativen Installationen und digitalen Formen. Unterstützt werden experimentelle, interdisziplinäre sowie netzwerkbildende Projekte, Projekte mit Modellcharakter und Vorhaben, die den bundesweiten sowie transnationalen Austausch auf diesem Gebiet fördern.