Auschwitz, Dachau, Bergen-Belsen - die Namen der großen Konzentrationslager wurden zu Synonymen für das nationalsozialistische Terrorregime. Solche authentischen Orte sind von zentraler Bedeutung, um an die nationalsozialistischen Verbrechen zu erinnern und der Opfer zu gedenken.
Wegen ihrer überragenden Bedeutung fördert die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien dauerhaft – gemeinsam mit dem jeweiligen Sitzland – folgende KZ-Gedenkstätten und Stiftungen:
Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten
Die Stiftung betreut mehrere Gedenkstätten, die unter anderem an die Verbrechen der Nationalsozialisten und ihre Opfer erinnern. Darunter sind die beiden Gedenkstätten zu den Konzentrationslagern Sachsenhausen in Oranienburg und Ravensbrück bei Fürstenberg sowie zum Todesmarsch im Belower Wald, die Dokumentationsstelle Zuchthaus Brandenburg-Görden und die Euthanasie-Gedenkstätte, beide in Brandenburg an der Havel. Die Stiftung wird vom Bund und dem Land Brandenburg gefördert.
Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora
Die Gedenkstätte Buchenwald nahe Weimar erinnert an eines der größten Konzentrationslager im Deutschen Reich, in dem die Nationalsozialisten von Juli 1937 bis zur Befreiung am 11. April 1945 fast 280.000 Menschen aus über 50 Nationen gefangen hielten, und an das später dort errichtete sowjetische Internierungslager. Die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora nahe Nordhausen beleuchtet die mörderische Zwangsarbeit untertage zur Rüstungsproduktion ab 1943. Beide Gedenkstätten werden gemeinsam vom Bund und dem Land Thüringen finanziert, Träger ist die 2003 gegründete Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora.
Das KZ Dachau wurde im März 1933 als erstes Konzentrationslager erbaut, um politische Gegner zu inhaftieren. Es diente als Modell für alle späteren nationalsozialistischen Konzentrationslager. Das KZ Flossenbürg wurde 1938 im Oberpfälzer Wald errichtet. Entscheidend für diesen Standort war ein Granitsteinbruch, in dem die Inhaftierten unter unmenschlichen Bedingungen Zwangsarbeit verrichten mussten. Heute erinnern an beiden Orten Gedenkstätten an die NS-Verbrechen und ihre Opfer. Trägerin ist die Stiftung Bayerische Gedenkstätten, die vom Bund und dem Freistaat Bayern gefördert wird.
1938 als Außenlager des KZ-Sachsenhausens errichtet, wurde das ab 1940 eigenständige KZ-Neuengamme nahe Hamburg mit 86 Außenlagern zum größten Konzentrationslager in Norddeutschland ausgebaut. Die rund 100.000 Häftlinge mussten für Bauvorhaben und Rüstungsfirmen Zwangsarbeit leisten. Nach dem Zweiten Weltkrieg erinnerten nur einzelne Gedenkzeichen an das KZ. Erst ab 2005, nach der Schließung zweier Gefängnisse auf dem Gelände, konnte eine Gedenkstätte mit Ausstellungs-, Begegnungs- und Studienzentrum eingeweiht werden. Die Gedenkstätte Neuengamme wird vom Bund und der Stadt Hamburg gefördert.
Foto: KZ-Gedenkstätte Neuengamme / Alexander Glaue
Stiftung Sächsische Gedenkstätten
Die Stiftung Sächsische Gedenkstätten erschließt und bewahrt historische Orte politischer Verbrechen, gestaltet sie als Orte historisch-politischer Bildung und erinnert dort an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und der kommunistischen Diktatur in der sowjetischen Besatzungszone und der DDR. Dazu zählen etwa die Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein, die der Opfer der nationalsozialistischen Krankenmorde gedenkt, und die Gedenkstätte Münchner Platz in Dresden, die sich den Opfern politischer Strafjustiz widmet. Die Stiftung wird vom Bund und dem Land Sachsen gefördert.
Die KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen erinnert an das 1940 eingerichtete Kriegsgefangenenlager, das 1943 zum Konzentrationslager Bergen-Belsen wurde. Das Lager diente ab 1944 auch als Sterbelager für arbeitsunfähige Häftlinge und als Auffanglager für geräumte KZ. Nach Kriegsende entstanden zwei Camps für polnische und jüdische Displaced Persons in Bergen-Belsen, die 1946 beziehungsweise 1950 aufgelöst wurden. Die 1952 gegründete Gedenkstätte wird vom Bund und vom Land Niedersachsen gefördert, Trägerin ist die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten.