Krisenprävention

Vorausschauender Umgang mit Risiken und Gefahren

Die dramatischen Ereignisse der letzten Jahre mit Starkregenereignissen, anhaltenden Dürreperioden, aber auch kriegerischen Auseinandersetzungen haben eindrücklich gezeigt, welch vielfältigen Gefährdungen Kulturgut bewahrende Einrichtungen ausgesetzt sind. Kultur prägt unser individuelles und gesellschaft­liches Selbstverständnis jedoch auf vielfältige Weise. Ihre Zerstörung kann in der Bevölkerung eine starke Betroffenheit und Verunsicherung auslösen. Kulturgüter zu sichern und für künftige Generationen zu bewahren ge­hört zu den zentralen kulturpolitischen Aufgaben.

Historisches Gebäude der Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar in der Brandnacht am 2. September 2004.

Quelle: Klassik Stiftung Weimar

Umsetzungsplan zur Resilienzstrategie

Im Juli 2024 wurde der Umsetzungsplan der Deutschen Strategie zur Stärkung der Resilienz gegenüber Katastrophen veröffentlicht. Die Erfahrungen aus den letzten Jahren – insbesondere der COVID-19-Pandemie, der Flutkatastrophe im Juli 2021 und dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine – haben aufgezeigt, wie wichtig es ist, dass wir unser Gemeinwesen, unsere Lebensgrundlagen und Versorgungsleistungen gegenüber den Auswirkungen von Katastrophen widerstandsfähiger machen.

Die Bundesregierung hat mit der Resilienzstrategie im Juli 2022 erstmals einen strategischen Rahmen für den ganzheitlichen Umgang mit Risiken gesetzt. Das Kernanliegen der Strategie besteht darin, ein integriertes und inklusives Katastrophenrisikomanagement zu fördern und es national und international zu verankern. Dabei steht im Vordergrund, welche Anstrengungen in den jeweiligen Politikbereichen – also beispielsweise bei der Nachhaltigkeit, Klimaschutz und -anpassung, Stadtentwicklung, Digitalisierung usw. – auch im Sinne einer besseren Risikovorsorge genutzt werden können. Entlang von fünf Handlungsfeldern werden für den Bund Maßnahmen formuliert, um vorausschauend und effizient auf unterschiedlichste Gefährdungen zu reagieren bzw. diesen vorzubeugen.

Der Umsetzungsplan zur Resilienzstrategie führt insgesamt mehr als 420 Maßnahmen auf Bundesebene auf, die in den nächsten Jahren dazu beitragen werden, die Resilienz gegenüber Katastrophen zu stärken. Berücksichtigt wurden dabei auch solche Maßnahmen, die bereits angelaufen sind, fortgeführt werden und in Zukunft weiterhin relevant sind.

Schwerpunkte der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien

Krisenprävention und -management, Kulturgutschutz sowie der Klimawandel stehen im Fokus der BKM bei der Umsetzung der Resilienzstrategie. Kulturgüter zu sichern und für künftige Generationen zu bewahren, gehört zu ihren vordringlichen kulturpolitischen Aufgaben. Dabei rückt die Frage in den Mittelpunkt, wie in Zeiten fortschreitender Erderhitzung, weiterer Folgen des Klimawandels und sich überlagernder sonstiger Krisen die Resilienz im Kulturbereich verbessert werden kann. Konkret geht es beispielweise darum, Kultureinrichtungen dabei zu unterstützen, ihren Bestand gegen Naturkatastrophen besser zu schützen beziehungsweise für den Notfall vorzusorgen.

Die BKM ist in einen verstärkten Austausch mit den Ländern und der Zivilgesellschaft zur Stärkung der Resilienz in der Kultur eingetreten und strebt zeitnah auch einen Austausch mit den Kommunen an. 2024 bildete die Förderung des SicherheitsLeitfadens Kulturgut und seiner Produkte und Leistungen einen Schwerpunkt, um das Bewusstsein für das Thema Sicherheit und Kulturgutschutz in Museen, Bibliotheken und Archiven zu schärfen.

Des Weiteren setzt sich die BKM für die Berücksichtigung des Sektors Kultur und Medien in Gesetzesentwürfen und Strategien ein. Insbesondere Medien spielen eine zentrale Rolle bei der Information und Meinungsbildung und sind daher gerade auch im Krisenfall unverzichtbar.

Schließlich fördert die BKM, gemeinsam mit der Ländergemeinschaft über die Kulturstiftung der Länder, die Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK), die bundesweit Projekte zum Originalerhalt und zur Notfallvorsorge von Archiven, Bibliotheken und anderen Gedächtniseinrichtungen unterstützt.

Ein Schwerpunkt im Geschäftsbereich der BKM ist die Durchführung von Veranstaltungen und Beiträgen des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte des östlichen Europas (BKGE) zur Problematik der drohenden Vernichtung von Kunstwerken und Kulturgütern durch Krieg.

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Mehr Informationen zu den Maßnahmen aller Bundesressorts finden Sie im Umsetzungsplan der Deutschen Strategie zur Stärkung der Resilienz gegenüber Katastrophen

BKM unterstützt von ihr mitfinanzierte Einrichtungen bei der Notfallplanung

Die BKM hat die von ihr betreuten Einrichtungen 2024 bei der Notfallplanung mit zwei Online-Seminaren zur Notfallplanung und dem SiLK – SicherheitsLeitfaden Kulturgut und einer „Handreichung zur Erstellung eines Notfallplans Kulturgut“ der SiLK GbR unterstützt.