Roth: Gemeinsam gegen Antisemitismus

Deutsch-französisches Gedenken an Reichspogrome

Anlässlich des 85. Jahrestags der Novemberpogrome ist Kulturstaatsministerin Roth nach Paris gereist. Zusammen mit ihrer Amtskollegin Abdul-Malak erinnerte sie bei einer Gedenkveranstaltung in der französischen Hauptstadt an die Opfer der Pogromnacht am 9. November 1938.

Slideshow: Roth: Gemeinsam gegen Antisemitismus

  • Claudia Roth und Rima Abdul-Malak

    „Mit unserem gemeinsamen Gedenken an die Reichspogromnacht verurteilen wir jegliches Widererstarken des Antisemitismus hier in Europa“, erklärte Roth bei der Gedenkveranstaltung im Mémorial de la Shoah, dem zentralen Gedenkort Frankreichs an den Holocaust. Die beiden Ministerinnen sind sich darin einig, dass jüdisches Leben in Deutschland und in Frankreich geschützt und gerade in der aktuellen Situation gestärkt werden muss.

    Quelle: Ministère de la Culture
  • Passanten vor dem zerstörten Schaufenster eines jüdischen Geschäfts in Berlin nach den antisemitischen Ausschreitungen 1938

    In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 kam es - organisiert durch das NS-Regime - zu Pogromen gegen die jüdische Bevölkerung im Deutschen Reich. Mehr als 1.400 Synagogen gingen in Flammen auf, tausende von jüdischen Geschäften wurden ausgeraubt und zerstört, hunderte Menschen wurden ermordet oder in den Suizid getrieben, etwa 30.000 jüdische Männer in den darauffolgenden Tagen verhaftet und in Konzentrationslager deportiert.

    Quelle: bpk
  • Kulturstaatsministerin Roth im Memorial de la Shoah

    „Die Reichspogromnacht war nicht der Auftakt der Judendiskriminierung in Deutschland – sie hatte schon 1933 begonnen -, sondern der Beginn ihrer systematischen Vertreibung, auf die die Shoah, die Vernichtung der europäischen Juden folgte“, sagte Kulturstaatsministerin Roth. Deutschland erwachse daraus eine besondere Verantwortung, „eine Verantwortung, sich mit aller Kraft und auch allen Mitteln des Rechtsstaates gegen Antisemitismus überall einzusetzen“, betonte die Staatsministerin.

    Quelle: Ministère de la Culture
  • Der Augenzeuge Herbert Traube mit den beiden Ministerinnen

    Bei der Gedenkveranstaltung trafen Roth und die französische Kulturministerin Rima Abdul-Malak auch den Holocaust-Überlebenden Herbert Traube. Traube hat die Reichspogromnacht als Jugendlicher in Wien selbst miterlebt. Heute engagiert er sich dafür, junge Menschen über die NS-Verbrechen aufzuklären.

    Quelle: Ministère de la Culture
  • Podiumsdiskussion im Auditorium des Mémorial de la Shoah mit Herbert Traube, Lior Lalieu-Smadja und Björn Weigel

    Herbert Traube nahm auch an der anschließenden Podiumsdiskussion im Auditorium des Mémorial de la Shoah teil. Weitere Teilnehmer des Panels waren Lior Lalieu-Smadja, die Leiterin der Photographischen Sammlung der Gedenkstätte, sowie der Historiker Björn Weigel.

    Quelle: Ministère de la Culture