Kulturstaatsministerin Roth erinnert in Rom an Opfer der NS-Verbrechen

Deutsch-italienisches Gedenken

Auf Einladung ihres italienischen Amtskollegen Gennaro Sangiuliano ist Kulturstaatsministerin Claudia Roth nach Rom gereist und hat dort der Opfer des SS-Massakers in den Ardeatinischen Höhlen vor 80 Jahren gedacht. Es sei ein Zeichen europäischer Gemeinschaft und Stärke, dass Deutschland und Italien an diesem Tag gemeinsam erinnern und trauern, sagte die Staatsministerin.

Slideshow: Kulturstaatsministerin Roth erinnert in Rom an Opfer der NS-Verbrechen

  • Die Kulturstaatsministerin und ihr Amtskollege Gennaro Sangiuliano bei der Gedenkveranstaltung für die Opfer des SS-Massakers in den Ardeatinischen Höhlen

    Am 24. März 1944 wurden in den Ardeatinischen Höhlen 335 Menschen, darunter Zivilisten, Partisanen, Antifaschisten und Juden aus Italien und Europa, von der SS erschossen. Heute befindet sich am Ort der Geschehnisse ein Mausoleum, das in Italien als Symbol für die Gräueltaten der deutschen Besatzung gilt. Anlässlich des 80. Jahrestags des Massakers nahm Kulturstaatsministerin Claudia Roth an einer Gedenkveranstaltung für die Opfer teil. Nach einer Führung durch die Gedenkstätte legte sie einen Kranz nieder.

    Quelle: BKM / Marco Proietti
  • Claudia Roth, Gennaro Sangiuliano und sein Team bei einer Führung durch die Gedenkstätte

    Bei ihrem Besuch erklärte die Staatsministerin: „Deutschland ist sich seiner ganzen historischen Verantwortung gegenüber Italien und für Europa heute bewusst. Es darf keinen Schlussstrich geben – wir müssen und wir wollen erinnern. Ein Erinnern für die Zukunft.“ Man habe die Verantwortung und Aufgabe, gemeinsam gegen jede Form von Antisemitismus, Rassismus, Muslimfeindlichkeit oder gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit vorzugehen und energisch dagegen anzukämpfen, so Roth.

    Quelle: BKM / Marco Proietti
  • Claudia Roth, Gennaro Sangiuliano und Victor Fadlun bei der Kranzniederlegung an der Gedenkplakette im Jüdischen Viertel Roms

    Anlässlich des Gedenktages besuchte Claudia Roth außerdem das Jüdische Viertel Roms. Nach einem Rundgang legte sie einen Kranz nieder an der Gedenkplakette zur Erinnerung an die Opfer der Razzia und der Deportation jüdischer Italienerinnen und Italiener, die 1943 von der Besatzungsherrschaft des nationalsozialistischen Deutschlands durchgeführt wurde.

    Quelle: BKM / Marco Proietti
  • Roth beim Rundgang durch das Jüdische Viertel mit Victor Fadlun, dem Präsidenten der Jüdischen Gemeinde von Rom

    Dort traf Kulturstaatsministerin Claudia Roth den Präsidenten der Jüdischen Gemeinde von Rom, Victor Fadlun. Dieser führte sie durch das Jüdische Viertel – die jüdische Gemeinde in Rom ist mit 2.000 Jahren die älteste in Europa – und berichtete ihr über die Geschichte des jüdischen Lebens in Italien und die tiefe Zäsur aufgrund der Verfolgung und Deportation durch das nationalsozialistische Deutschland. Die Nationalsozialisten raubten auch eine wertvolle Bibliothek, die bis heute verschollen ist. Thema waren auch die Bedrohungen und der Antisemitismus seit dem Terroranschlag der Hamas vom 7. Oktober.

    Quelle: BKM / Marco Proietti
  • Kulturstaatsministerin Roth in der Synagoge Roms

    Danach besuchte Claudia Roth das Jüdische Museum und die Synagoge Roms. „Die vom Ghetto befreite, emanzipierte und selbstbewusste römisch-jüdische Gemeinde hat einen Ort errichtet, der bis heute durch seine Schönheit besticht und der Raum bot für die Annäherung von Christen und Juden. Dieses europäisch-jüdische Erbe müssen wir erhalten und jüdisches Leben in Europa schützen“, sagte sie im Anschluss.

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  • Kulturstaatsministerin Claudia Roth mit Roberto Gualtieri, dem Bürgermeister von Rom, beim Gedenkkonzert

    Am Abend nahm Kulturstaatsministerin Roth an einem Gedenkkonzert unter der Leitung von Riccardo Muti anlässlich des 80. Jahrestages des Massakers in den Ardeatinischen Höhlen teil. Dort traf und sprach sie auch mit dem Bürgermeister von Rom, Roberto Gualtieri.

    Quelle: BKM / Marco Proietti
  • Claudia Roth im Gespräch mit Mario Colamarino, Präsident des Vereins Mario Mieli

    Zuvor tauschte sie sich mit Vertreterinnen und Vertretern der LGBTIQ und der Zivilgesellschaft im Circolo di Cultura Omosessuale Mario Mieli aus. Der Verein organisiert seit 1994 die Roma Pride, die dieses Jahr ihr 30. Jubiläum feiert.

    Quelle: BKM / Marco Proietti
  • In der Villa Massimo traf sich Claudia Roth mit der Leiterin Julia Draganović und Stipendiatinnen und Stipendiaten

    Danach ging es weiter in die Villa Massimo, wo Kulturstaatsministerin Roth sich mit der Leiterin Julia Draganović und Stipendiatinnen und Stipendiaten traf. Die Künstlerresidenz ist wie die Casa Baldi in Olevano Romano ein Standort der Deutschen Akademie Rom, die zum Geschäftsbereich der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gehört.

    Quelle: BKM / Marco Proietti