Kulturstaatsministerin besucht Italien

Deutsch-italienische Kulturbeziehungen

Kulturstaatsministerin Claudia Roth ist nach Italien gereist. Neben dem Besuch der deutschen Kulturinstitutionen in ihrem Verantwortungsbereich, traf die Staatsministerin für Kultur und Medien sich in Rom und Venedig mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Kultur. Dabei kam sie unter anderem mit ihrem italienischen Amtskollegen Gennaro Sangiuliano zu einem bilateralen Arbeitstreffen zusammen und führte Gespräche zu den deutsch-italienischen Kulturbeziehungen.

Slideshow: Kulturstaatsministerin besucht Italien

  • Die deutsche Delegation rund um Kulturstaatsministerin Roth bei einem Arbeitstreffen mit dem italienischen Kulturminister Sangiuliano und seinem Team

    Zu Beginn ihrer Italienreise traf Kulturstaatsministerin Claudia Roth sich in Rom mit dem italienischen Kulturminister Gennaro Sangiuliano. In dem Gespräch betonte Roth die Wichtigkeit eines starken, geeinten Europas angesichts der aktuellen Krisen und die große Bedeutung, die die deutsch-italienischen Beziehungen und insbesondere die Kultur dabei einnehmen. Die bilateralen Beziehungen der beiden Länder wurden erst kürzlich mit dem deutsch-italienischen Aktionsplan gestärkt, der einen engeren Austausch vorsieht. Während des Arbeitstreffens vereinbarte Roth mit ihrem italienischen Kollegen, diesen Aktionsplan im Kulturbereich jetzt mit Leben zu füllen. Zudem sprachen sie über die G7-Präsidentschaft Italiens und den Auftritt Italiens als Gastland bei der diesjährigen Frankfurter Buchmesse.

    Quelle: Marco Proietti
  • Kulturstaatsministerin Claudia Roth und der italienische Kulturminister Gennaro Sangiuliano bei einem Rundgang durch die Galleria Borghese

    Anschließend folgte die Kulturstaatsministerin zusammen mit deutschen und italienischen Kulturschaffenden der Einladung des italienischen Kulturministers zum Abendessen in die Villa Borghese. Bei einer Führung durch das Anwesen konnte die Staatsministerin die Kunstschätze der Sammlung besichtigen. Die Galleria Borghese ist eines der renommiertesten Museen in Rom und beherbergt Kunstwerke aus dem 15. bis zum 18. Jahrhundert. Dort unterstrich Roth die Bedeutung von Vielfalt und Offenheit als Stärken der italienischen Kunstgeschichte. Über die politische Situation in Italien tauschte sich die Kulturstaatsministerin am Tag darauf auch mit Abgeordneten der Opposition aus.

    Quelle: Marco Proietti
  • Gregor H. Lersch, Direktor der Casa di Goethe in Rom, führt Kulturstaatsministerin Claudia Roth durch die Ausstellung

    Zuvor hatte Kulturstaatsministerin Roth das Museum Casa die Goethe besucht. Die Casa di Goethe ist Deutschlands einziges Museum im Ausland. In dem Gebäude, in dem es sich heute befindet, lebte Johann Wolfgang Goethe während seiner berühmten Italienreise. Die Dauerausstellung erzählt vom Leben und Werk des Dichters, während die Wechselausstellungen weitere deutsch-italienische Themen in den Blick nehmen. Als Ort des interkulturellen Austauschs bietet die Casa di Goethe außerdem Veranstaltungen wie Vorträge oder Lesungen in deutscher und italienischer Sprache an.

    Quelle: Marco Proietti
  • Die Leiterin der Deutschen Akademie Rom Julia Draganović führt Kulturstaatsministerin Claudia Roth und ihre Delegation über das Gelände der Villa Massimo.

    Danach ging es weiter in die Villa Massimo, wo Kulturstaatsministerin Roth sich über die Arbeit der deutschen Kulturinstitution vor Ort informierte. Die Künstlerresidenz ist wie die Casa Baldi in Olevano Romano ein Standort der Deutschen Akademie Rom, die zum Geschäftsbereich der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gehört. Einrichtungsleiterin Julia Draganović führte die Kulturstaatsministerin über das Gelände der Villa mit ihrem großzügig angelegten Park.

    Quelle: Marco Proietti
  • Kulturstaatsministerin Roth im Gespräch mit Manaf Halbouni in seinem Atelier in der Villa Massimo

    Nach dem Rundgang nahm die Kulturstaatsministerin sich Zeit für den Austausch mit den derzeitigen Stipendiatinnen und Stipendiaten und sprach mit ihnen über ihre Arbeit im deutsch-italienischen Kontext, darunter etwa der syrisch-deutsche Künstler Manaf Halbouni (links im Bild). Der Bund vergibt jährlich Stipendien an außergewöhnlich qualifizierte und begabte Künstlerinnen und Künstler aus den Bereichen Architektur, Bildende Kunst, Literatur und Komposition. Dabei ist die Villa Massimo gleichzeitg Wohn- und Arbeitsort. Eingebunden in das kulturelle Leben Roms und Italiens haben die Fellows dort die Möglichkeit, sich künstlerisch weiter zu entwickeln.

    Quelle: Marco Proietti
  • Kulturstaatsministerin Roth mit Evelina Martelli beim Besuch von Sant'Egidio

    Zum Abschluss ihres Rom-Besuchs traf Kulturstaatsministerin Roth Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinschaft Sant'Egidio. Sant'Egidio, entstanden 1968 in Rom, ist ein Netzwerk von Gemeinschaften in über 70 Ländern mit einer besonderen Aufmerksamkeit für die Peripherien und für die Menschen am Rande. Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Integration von Flüchtlingen und Migranten, die Organisation von Sprachunterricht, die Durchführung von „Schulen des Friedens” sowie die Organisation von kulturellen Aktivitäten. Seit 2016 führt Sant'Egidio zudem das Projekt der humanitären Korridore für Flüchtlinge durch, das es den am stärksten gefährdeten Menschen ermöglicht, auf legalem Weg sicher nach Europa zu gelangen.

    Quelle: Marco Proietti
  • Kulturstaatsministerin Roth legt in Erinnerung an die jüdischen Opfer des NS-Regimes im historischen Jüdische Viertel in Venedig einen Gedenkkranz nieder

    Der zweite Teil ihrer Reise führte die Kulturstaatsministerin nach Venedig. Dort gedachte Roth der Jüdinnen und Juden der Lagunenstadt, die von den deutschen Besatzern ab 1943 deportiert und dann ermordet wurden. An die Vernichtung der jüdischen Gemeinschaft von Venedig erinnert heute eine Gedenktafel. Die Staatsministerin für Kultur und Medien legte dort einen Kranz nieder und betonte, dass die Bundesregierung die Verantwortung aus der deutschen Geschichte als Erinnerung für die Zukunft sehr ernst nehme. Roth brachte außerdem ihre große Sorge angesichts des wachsenden Antisemismus in Deutschland und Europa zum Ausdruck. Bei ihrem anschließenden Rundgang durch das historische jüdische Viertel besichtigte die Staatsministerin unter anderem die Scuola Grande Tedesca, eine seit 1528 aktive Synagoge.

    Quelle: Marta Buso
  • Kulturstaatsministerin Roth hält eine Rede bei einer Veranstaltung zum Thema „Kultur der Nachhaltigkeit“ im Deutschen Studienzentrum in Venedig

    „Das Weltkulturerbe Venedig ist ein Wunder der europäischen Kultur, das in besonderer Weise von der Klimakrise bedroht ist“, sagte Kulturstaatsministerin Roth bei einer Veranstaltung zum Thema „Kultur der Nachhaltigkeit“ im Deutschen Studienzentrum in Venedig. Dort sprach die Staatsministerin auch mit aktuellen Stipendiatinnen und Stipendiaten sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Das Zentrum wurde 1972 als Ort des Austauschs zwischen der italienischen und deutschen Kultur und Wissenschaft eröffnet. Heute ist es eine interdisziplinäre Einrichtung, die wissenschaftliche Arbeiten und Projekte zur Geschichte und Kultur Venedigs und zu seinen ehemaligen Herrschaftsgebieten fördert. Den Abschluss ihrer Reise bildet ein Besuch der Manufaktur Fondazione Berengo in Murano, die zusammen mit bedeutenden Künstlerinnen und Künstlern aus der ganzen Welt einzigartige Kunstwerke aus Glas schafft.

    Quelle: Marta Buso