Kultur stärken und schützen

Kulturstaatsministerin besucht Moldau und die Ukraine

Über die benachbarte Republik Moldau reiste Kulturstaatsministerin Claudia Roth in die Ukraine. Es war ihr zweiter Besuch in der Kulturmetropole Odessa. Wenige Monate nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im Jahr 2022 war sie erstmals dorthin gereist. Nun machte sie sich erneut ein Bild von der aktuellen Lage.

Slideshow: Kultur stärken und schützen

  • Claudia Roth mit dem Kulturminister von Moldau Sergiu Prodan.

    In Chișinău, der Hauptstadt von Moldau, traf Claudia Roth Kulturminister Sergiu Prodan sowie Vertreterinnen und Vertreter der Kulturszene und der Zivilgesellschaft. Vor dem Hintergrund des nur knapp gewonnenen Referendum für eine proeuropäische Ausrichtung des Landes informierte sie sich über die politische Situation vor dem zweiten Wahlgang der Präsidentschaftswahlen. Der südosteuropäische Staat Moldau entstand 1991. Seit Juni 2024 finden Beitrittsverhandlungen der Republik Moldau mit der EU statt.

    Quelle: Olga Raileanu
  • Claudia Roth beim historischen Stadtrundgang in Chișinău.

    Claudia Roth betonte vor Ort: „Die Menschen in Moldau wollen eine stärkere Zusammenarbeit mit der Europäischen Union und eine intensive Anbindung an Europa. Gegen diesen Kurs gibt es offenkundig eine sehr aggressive russischer Einflussnahme im Wahlkampf in dieser fragilen Demokratie in der Nachbarschaft der Ukraine. Umso wichtiger ist es, dass wir die kulturelle Zusammenarbeit zwischen Moldau und Deutschland sowie der EU stärken und die demokratischen Kräfte in der Zivilgesellschaft und im Kulturbereich in Moldau gezielt unterstützen.“

    Quelle: Olga Raileanu
  • Der ukrainische Kulturminister Mykola Tochytsky und Claudia Roth im historischen Zentrum Odessas.

    Bei ihrem zweitägigen Besuch in Odessa traf sie ihren neuen ukrainischen Amtskollegen Kulturminister Mykola Tochytsky. Die Menschen in der Ukraine leben in ständiger Bedrohung durch die permanenten Luftangriffe, können kaum eine Nacht ruhig verbringen. Gezielt werden dabei auch ukrainische Kulturdenkmäler und -institutionen von Russland beschädigt und zerstört. „Das ist ein Krieg, der sich auch ganz gezielt gegen die Kultur richtet, gegen die kulturelle Identität der Ukraine“, so Claudia Roth.

    Quelle: BKM
  • Roth ist bestürzt über die Zerstörung der Verklärungskathedrale in Odessa.

    Entsetzt zeigte sie sich über die verheerenden Folgen im Kulturbereich: Laut Kulturminister Tochytsky sind 102.000 Kulturorte und Kultureinrichtungen, von Kinos über Theater, Bibliotheken, Archiven bis zu Museen, zerstört oder schwer beschädigt worden, über 1,5 Millionen Kulturgüter von der russischen Seite gestohlen und 125 Künstlerinnen und Künstler haben ihr Leben verloren, ohne selbst an den Kampfhandlungen beteiligt zu sein.

    Quelle: BKM
  • Besuch des Holocaust-Museums in Odessa.

    Sehr berührt war Claudia Roth von den Treffen mit zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern des Kulturbereichs aus Odessa. Bei ihrem Besuch machte sie deutlich: „Wir werden weiter fest an der Seite der Ukraine Seite stehen – und ihre Kultur unterstützen und auch hier bei uns noch sichtbarer und hörbar machen.“

    Quelle: BKM
  • „Die Sichtbarmachung von ukrainischer Kunst und ukrainischen Künstlern ist wichtig“, unterstreicht Claudia Roth.

    In Odessa besuchte sie auch das Museum für westliche und östliche Kunst. Über 70 seiner wichtigsten Werke sind mit der Unterstützung der Kulturstaatsministerin bereits nach Berlin gebracht worden und werden ab dem 23. Januar in einer großen Sonderausstellung in der Gemäldegalerie gezeigt. „Durch diese ukrainisch-deutsche Kooperation werden sie nun in Berlin für ein breites Publikum sichtbar sein und können dort ihre große Kraft entfalten. Deutlich wird damit auch, dass Odessa wie die Ukraine insgesamt ein fester Bestandteil des europäischen Kulturerbes sind,“ so Claudia Roth.