Kulturstaatsministerin Claudia Roth zum fünften Jahrestag des Hanau-Attentats: „Die Opfer des rassistischen Anschlags sind unvergessen für unser Land“

Pressemitteilung

Heute, am 19. Februar jährt sich der rassistische Anschlag von Hanau, bei dem neun Menschen ermordet sowie sechs weitere Menschen zum Teil schwer verletzt wurden, zum fünften Mal.

Anlässlich des Jahrestages sagte Kulturstaatsministerin Claudia Roth: „Die Opfer des rechtsextremistischen Anschlags von Hanau sind unvergessen. Unvergessen für ihre Angehörigen und alle, die ihnen nahestanden, aber auch unvergessen für unser Land. Wir halten die Erinnerung wach an diese jungen Menschen – jede und jeder für sich einzigartig und unersetzbar. Und wir erinnern an das Leid und den Verlust, den ihr fürchterlicher, gewaltsamer Tod bedeutet.

Der Anschlag von Hanau hat Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov das Leben genommen, der Angriff aber galt unserem demokratischen Modell einer vielfältigen Gesellschaft. Es war ein Angriff auf das wichtigste Fundament unserer Demokratie: der unbedingte und uneingeschränkte Schutz der Menschenwürde und vor Diskriminierung. Festgehalten in den Artikeln 1 und 3 des Grundgesetzes: Die Würde des Menschen ist unantastbar – die Würde jedes Menschen. Dieses universelle Versprechen müssen wir heute mehr denn je entschlossen verteidigen. Deshalb ist ein lebendiges Erinnern an den furchtbaren, rassistischen Anschlag von Hanau von großer Bedeutung für unsere Erinnerungskultur. Dafür leistet der Film „Das Deutsche Volk“ des Regisseurs Marcin Wierzchowski, der gestern auf der Berlinale Premiere hatte, einen wichtigen Beitrag. Er nimmt auf berührende, aber auch aufwühlende Weise den Kampf der Familien für Aufklärung, für Anerkennung und gegen das Vergessen in den Blick und zeigt, dass auch fünf Jahre nach dem Anschlag für die Familien der Schmerz und der Verlust unverändert Teil ihres Lebens sind.“

Bei der gestrigen Filmpremiere traf Kulturstaatsministerin Claudia Roth das Filmteam und die Angehörigen. Zur Erinnerung an das rassistische Attentat findet seit 2023 jährlich auch der von Kulturstaatsministerin Claudia Roth initiierte „Aktionstag Hanau“ statt. In diesem Jahr präsentierten am 11. Februar Schülerinnen und Schüler bei dem Begegnungskonzert „Ohren auf für Hanau“ in der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin selbstkomponierte und -inszenierte Live- und Video-Aufführungen. Vorausgegangen war ein deutschlandweiter Wettbewerb, bei dem Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler eingeladen waren, sich musikalisch mit den Themen Rassismus, Antisemitismus und Rechtsextremismus auseinanderzusetzen.