Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) wird finanziell gestärkt. Darauf hatten sich Bund und Länder bereits Anfang des Jahres geeinigt. Jetzt haben Bundeskanzler Scholz und die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder das zugehörige Finanzierungsabkommen unterzeichnet. Ab dem kommenden Jahr erhält die SPK damit 12 Millionen Euro zusätzlich.
Offiziell besiegelt: Kulturstaatsministerin Roth mit dem Bundeskanzler, den Regierungschefinnen und -chefs der Länder und Hermann Parzinger nach der Unterzeichnung des Abkommens im Bode-Museum.
„Das neue Abkommen zur Finanzierung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz ist eine kraftvolle Investition in den Kulturstandort Deutschland. Gemeinsam bekennen sich Bund und Länder damit zur größten Kultureinrichtung unseres Landes“, erklärte Bundeskanzler Olaf Scholz anlässlich der gemeinsamen Unterzeichnung am 12. März. Sie fand symbolträchtig während der Ministerpräsidenten-Konferenz im Berliner Bode-Museum statt, das zur Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) gehört.
Auch Kulturstaatsministerin Claudia Roth und der Stiftungspräsident Hermann Parzinger waren vor Ort. „Gemeinsam stellen wir sicher, dass die Stiftung ihre außergewöhnlichen Kunstschätze noch erfolgreicher zur Geltung bringen kann und für die Zukunft gut gerüstet ist“, freute sich die Staatsministerin. Das sei ein sehr wichtiges Zeichen. „Denn gerade in schwierigen Zeiten brauchen wir starke, effiziente und gut aufgestellte Kultureinrichtungen“, so Claudia Roth.
Durch die neue Vereinbarung werden die Mittel zur Finanzierung der SPK aufgestockt. 12 Millionen Euro soll die Stiftung ab dem kommenden Jahr jährlich mehr erhalten. Davon übernimmt der Bund 9 Millionen Euro, 3 Millionen Euro kommen von den Ländern. Mit Ausnahme von Berlin hatten die Länder ihren Zuschuss zur Finanzierung der Stiftung zuletzt 1996 erhöht.
Das Finanzierungsabkommen tritt am 1. Januar 2026 in Kraft. Es gehört zum umfassenden Reformprozess, den Bund und Länder zusammen mit der SPK begonnen haben. Ende Januar hatte der Deutsche Bundestag dafür ein neues Stiftungsgesetz beschlossen. Mit dem heutigen Abkommen werde die erfolgreiche Umsetzung der SPK-Reform jetzt auch finanziell unterlegt, erklärte Roth.
Die zusätzlichen Mittel sollen dazu genutzt werden, die Einrichtungen qualitativ noch besser aufzustellen. So sollen die Autonomie, die Selbststeuerungsmöglichkeiten sowie die Museumsteams an den einzelnen Standorten gestärkt werden. Ein strategischer Schwerpunkt soll zudem auf der Publikumsgewinnung liegen. Dafür soll in Kommunikation insbesondere im Bereich Social Media investiert werden, aber auch in Bildung und Vermittlung sowie mehr Angebote für Besucherinnen und Besucher.
Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz wurde 1957 gegründet, um die außergewöhnlichen Kunst- und Bibliothekssammlungen des aufgelösten Staates Preußen zu bewahren und zu erweitern. Mit ihren 25 Museen, Bibliotheken, Archiven und Forschungsinstituten zählt sie zu den bedeutendsten Kultureinrichtungen der Welt. Bund und Länder fördern die Stiftung mit jährlich etwa 387 Millionen Euro. Der Bund trägt dabei 75 Prozent der laufenden Betriebskosten und sämtliche Kosten für Bauinvestitionen.