Goldene Lola für „Ha-Neu / Berlin“

Deutscher Drehbuchpreis 2025

Der Deutsche Drehbuchpreis 2025 wurde verliehen – in diesem Jahr ging die Auszeichnung an das Drehbuch „Ha-Neu/Berlin“. Es erzählt die Geschichte einer unerwarteten Freundschaft zwischen zwei scheinbar unterschiedlichen Männern, die auf wahren Ereignissen beruht und biografische Elemente enthält.

Die beiden Autoren Duc-Thi Bui und Duc Ngo Ngoc mit den Lola-Statuetten.

Die beiden Autoren Duc-Thi Bui und Duc Ngo Ngoc waren die strahlenden Gewinner des Abends.

Quelle: BKM / Chiara Lang

Bereits seit 1988 wird das beste unverfilmte Drehbuch mit einer Goldenen Lola ausgezeichnet. Der Deutsche Drehbuchpreis, der traditionell am ersten Freitag der Berlinale verliehen wird, ist die höchstdotierte und renommierteste Auszeichnung für Drehbuchautorinnen und -autoren in Deutschland. Die feierliche Veranstaltung fand im Rahmen eines Empfangs des Deutschen Drehbuchverbands in der Landesvertretung Rheinland-Pfalz statt.

„Mit dem Deutschen Drehbuchpreis honoriert die Bundesregierung das Drehbuchschreiben als eine der wichtigsten handwerklichen Grundlagen des Filmschaffens“, so Kulturstaatsministerin Claudia Roth.
 

Duc-Thi Bui und Duc Ngo Ngoc sind die Gewinner

Mit ihrem Drehbuch „Ha-Neu/Berlin“ überzeugten Duc-Thi Bui und Duc Ngo Ngoc die Jury von sich. Auf der Bühne wurde den beiden Autoren feierlich die Lola-Statuetten überreicht, anschließend gab es eine Laudatio, gehalten vom Jurymitglied Jan Braren.

„‚Ha-Neu/Berlin‘ von Duc-Thi Bui und Duc Ngo Ngoc kommt leicht und humorvoll daher, als eine wunderbar lebenssatte und authentische Komödie. Doch Filme, genauso wie das Leben, werden vom Ende her gelesen. Und da lauert ein Abgrund, der der Erzählung ihre schmerzhafte Tiefe verleiht und die Jury restlos für dieses Drama eingenommen hat“, lautete die Begründung der Jury für das beste Drehbuch.

Bei einer Mitfahrgelegenheit lernen sich der illegal eingereiste Viet und der Jurastudent Nam kennen. Rasch entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den ungleichen jungen Männern. Sie führt über Zahnarzt-Abenteuer und ergreifende Geburtstagsreden zu einem selbstlosen Akt, der in einem moralischen Dilemma mündet, das sich direkt auf das Publikum überträgt.
 

Anerkennung und Förderung

Ebenfalls nominiert waren in diesem Jahr „Die Akte Doms“ von Jakob Moritz Erwa sowie „Rückkehr nach Riesa“ oder „Die Fremden“ von Niklas Pollmann und Emre Çakir. Für ihre Nominierungen erhielten sie eine Prämie von je 5.000 Euro.

Die Entscheidung über die Nominierungen für den Deutschen Drehbuchpreis 2025 gehen auf den Vorschlag einer unabhängigen Fachjury zurück. Zu ihren Mitgliedern zählen Elke Brand, Jan Braren, Elisabeth Burghardt, Karin Kaçi, Roman Klink und Toks Körner. Die sechsköpfige Jury entscheidet über die Nominierungen und Preisträgerinnen und Preisträger in einem anonymisierten Auswahlverfahren.

Die beiden Gewinner dürfen sich über eine Prämie von 10.000 Euro freuen und haben die Möglichkeit, Fördermittel in Höhe von bis zu 20.000 Euro für die Herstellung eines neuen Drehbuchs mit künstlerischer Qualität, für die Projektentwicklung eines Films auf Grundlage des ausgezeichneten Drehbuchs oder für die Fortentwicklung des ausgezeichneten Drehbuches zu beantragen.

Ihnen sei es gelungen, mit den sorgfältig ausgestalteten Charakteren ihrer Figuren eine besondere emotionale Verbindung zu ihrem Publikum aufzubauen, würdigte die Kulturstaatsministerin. „Zu diesem wunderbaren Erfolg gratuliere ich Duc-Thi Bui und Duc Ngo Ngoc herzlich“, so Roth.