Jedes Jahr im März bietet das von den Berliner Festspielen veranstaltete Festival MaerzMusik zehn Tage lang zeitgenössische Klangkunst aus aller Welt. Die 24. Ausgabe, unter der künstlerischen Leitung von Kamila Metwaly, wurde am 21. März mit dem Musiktheater „MELENCOLIA“ von Brigitta Muntendorf und Moritz Lobeck im Haus der Berliner Festspiele eröffnet. „MaerzMusik steht für all das, was Kunst so einzigartig macht: für Mut, Aufbruch und das Brennen für neue Ideen“, erklärte Kulturstaatsministerin Claudia Roth zur Eröffnung.
MaerzMusik 2025: Eröffnung mit „MELENCOLIA“ von Brigitta Muntendorf und Moritz Lobeck.
Insgesamt präsentieren über 230 nationale und internationale Künstlerinnen und Künstler 76 Arbeiten. Davon sind neun zum ersten Mal in Deutschland oder Europa zu erleben, neun weitere sind Weltpremieren. Die Aufführungen finden an verschiedenen Orten der Stadt statt, darunter das Haus der Berliner Festspiele, das Radialsystem und das Silent Green.
In diesem Jahr werden genreübergreifende Arbeiten zwischen Musik, Tanz und Performance sowie Auseinandersetzungen mit spezifischen Möglichkeiten der Klangerzeugung dargeboten. Dabei suchen die Veranstalter nach künstlerischen Antworten auf soziopolitische, kulturelle und ökologische Dringlichkeiten und fragen nach neuen Wegen des Zusammenlebens.
„Dieses Festival ist eine Einladung zum Hinhören, Aushalten und Neu-Denken“, sagte Staatsministerin Roth. „Denn Musik ist eben nicht nur Harmonie; sie ist auch Reibung, sie ist Widerstand, sie ist politisch.“ In einer sich schnell wandelnden Welt reiche es nicht mehr aus, nur bestehende Formen zu bewahren und an alten Ideen zu hängen. „Gerade in diesen Zeiten brauchen wir Kunst, die das Ungehörte hörbar macht und neue Hör-Räume öffnet. Genau das macht MaerzMusik“, so Roth.
Das experimentelle Musiktheater „MELENCOLIA“, das im Rahmen des Festivals seine deutsche Erstaufführung feierte, verbindet klassische Darstellungsformen mit modernen Mitteln an den Schnittstellen von Kunst und Technologie. Ausgehend von Albrecht Dürers Kupferstich „Melencolia I“ webt es in einer postdigitalen Umgebung einen faszinierenden Klang- und Bildteppich, einen hybriden Raum zwischen realen und virtuellen Welten. Das auf 14 Musikerinnen und Musikern des Ensemble Modern zugeschnittene und von Sängerinnen und Sängern des Apollo-Chors der Staatsoper Unter den Linden begleitete Werk thematisiert die historische Vielschichtigkeit der Melancholie, die unter anderem als Krankheit, als Mittel zu Überwindung irdischen Leids oder als Schwester des Genies wahrgenommen wurde.
MaerzMusik ist ein Nachfolgefestival der Musik-Biennale Berlin, die 1967 in Ost-Berlin ins Leben gerufen wurde. Seit 2002 wird das Festival von den Berliner Festspielen weitergeführt, die als Geschäftsbereich der Kulturveranstaltungen des Bundes institutionell von der BKM gefördert werden. MaerzMusik ist bekannt für seine Uraufführungen und die Zusammenarbeit mit internationalen Ensembles. Kompositionen namhafter Künstlerinnen und Künstler wie Günter Kochan und Georg Katzer feierten hier ihre Premiere und prägen bis heute das Festivalprogramm. Mehr Informationen finden Sie unter www.berlinerfestspiele.de/maerzmusik