Evaluiert wurde das Rettungs- und Zukunftsprogramm NEUSTART KULTUR im Auftrag der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Die Syspons GmbH, ein unabhängiges Beratungsunternehmen, befragte dafür knapp 16.000 Geförderte sowie alle mittelausreichenden Stellen. Darüber hinaus untersuchte es im Rahmen der Medienanalyse 1.340 Beiträge der Berichterstattung über das Programm.
Der Bund hat für das Rettungs- und Zukunftsprogramm NEUSTART KULTUR zwei Milliarden Euro an Fördermitteln zur Verfügung gestellt. In enger Zusammenarbeit mit rund 40 Kulturverbänden, -fonds und weiteren Partnern konnten damit 78 spartenspezifische Einzelprogramme entwickelt und umgesetzt werden. Auch die Bearbeitung der Anträge und Auszahlung der Mittel erfolgte in der Regel durch die Verbände und Partner. Insgesamt wurden von August 2020 bis Juni 2023 im Rahmen von NEUSTART KULTUR über 160.000 Anträge gestellt. Rund 80.000 konnten bewilligt werden.
Roth: Programm hat großflächige Wirkung gezeigt
Anlässlich der Vorstellung der Ergebnisse unterstrich Kulturstaatsministerin Claudia Roth die Wirksamkeit von NEUSTART KULTUR. Das Programm habe nicht nur wesentlich dazu beigetragen, die kulturelle Infrastruktur während und unmittelbar nach der Pandemie nachhaltig zu stabilisieren und zukunftsfähig zu machen. Es habe auch einen erheblichen Beitrag dazu geleistet, dass Kultur während der Pandemie wieder möglich war und Künstlerinnen und Künstler weiterarbeiten konnten.
Die Evaluation zeigt, dass NEUSTART KULTUR durch die Art und Weise seiner Umsetzung gut auf die individuellen, teilweise sehr spezifischen Branchenbedarfe im Kontext der Pandemie eingehen konnte. Eine Stärke des Programms lag insbesondere in seiner stark dezentralen Struktur. Durch sie war es möglich, die relevanten förderbedürftigen und förderberechtigten Zielgruppen zu erreichen.
Verbesserungsvorschläge und Handlungsempfehlungen
Gleichzeitig formuliert die Evaluation Verbesserungsvorschläge zum Beispiel hinsichtlich der Übersichtlichkeit und möglichen Synergien innerhalb der Programmlinien. Handlungsempfehlungen gibt sie auch mit Blick auf eine bessere Verzahnung zwischen Bund und Ländern, das Schaffen von Notfallnetzwerken sowie die Nutzbarmachung von gesammelten Erfahrungen.
„Für die Zukunft sollten wir Lehren aus den praktischen Erfahrungen und der Evaluierung für derartige Ausnahmesituationen ziehen“, stellt die Kulturstaatsministerin fest. In ihrer Behörde wurde deshalb zum Beispiel bereits eine ständige Projektgruppe ‚Kultur und Krise‘ eingerichtet, um für zukünftige Krisenszenarien noch besser aufgestellt zu sein.
Zum Download:
Evaluationsbericht zu NEUSTART KULTUR (PDF, 3MB, Datei ist barrierefrei⁄barrierearm)