Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz wurde 1957 per Gesetz gegründet. Ihre Aufgabe ist es, die ihr übertragenen Kulturgüter zu bewahren, zu pflegen und zu ergänzen. Dabei soll sie den Zusammenhang der ehemals preußischen Sammlungen erhalten und eine Auswertung dieses Kulturbesitzes für die Interessen der Allgemeinheit in Wissenschaft und Bildung und für den Kulturaustausch zwischen den Völkern gewährleisten.
Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) wird vom Bund und von allen Ländern finanziert. Der Bund trägt drei Viertel der laufenden Betriebskosten und in vollem Umfang die Kosten für die Bauinvestitionen.
Strukturreform der SPK
Um die SPK auch für die Zukunft gut zu rüsten, wurde mehr als 60 Jahre nach ihrer Gründung im Auftrag des Bundes eine umfangreiche Evaluation der Stiftung durchgeführt. Im Sommer 2020 legte der Wissenschaftsrat die Ergebnisse seiner Untersuchung vor, die eine umfassende Strukturreform empfahlen. Diese Empfehlungen wurden im Anschluss vom Stiftungsrat und einer dafür eingesetzten Reformkommission ausgewertet und weiterverfolgt.
Im Dezember 2022 fasste der Stiftungsrat einen Grundsatzbeschluss für eine Neustrukturierung der SPK. Ziel ist es, das Potential der Stiftung und ihrer vielen herausragenden Kunst- und Kulturschätze sichtbarer zu machen und sie moderner und attraktiver aufzustellen. Dafür sollen unter anderem die einzelnen Einrichtungen der SPK mehr Autonomie und Eigenverantwortung erhalten, sich zugleich aber auch stärker untereinander vernetzen und ihre Zusammenarbeit verbessern.
Zum Nachlesen: Grundsatzbeschluss des Stiftungsrats vom 5. Dezember 2022
Masterplan für die Museumsinsel
Altes und Neues Museum, Pergamonmuseum, Bode-Museum und Alte Nationalgalerie bilden als Ensemble die Museumsinsel und das Herzstück der SPK. 1999 stellte die UNESCO sie als Weltkulturerbe unter ihren Schutz. Im gleichen Jahr beschloss der Stiftungsrat einen Masterplan für die Sanierung der Gebäude und die zeitgemäße Entwicklung des gesamten Museumsquartiers.
Bis auf die noch anstehende Sanierung des Alten Museums und die langfristig angelegte laufende Sanierung des Pergamonmuseums sind die Pläne mittlerweile weitgehend umgesetzt. Auch die von dem britischen Architekten David Chipperfield entworfene James-Simon-Galerie ist eröffnet. Mit ihrem weißen Säulengang empfängt sie als zentrales Eingangsportal seit 2019 die Besucherinnen und Besucher.
Museum der Moderne „berlin modern“
Direkt gegenüber der Staatsbibliothek Potsdamer Straße errichtet die Stiftung am Berliner Kulturforum in Erweiterung der Neuen Nationalgalerie das Museum der Moderne „berlin modern“.
Der Neubau eröffnet die einmalige Chance, das Kulturforum mit seinen ikonischen Bauten von Mies van der Rohe, Friedrich August Stüler und Hans Scharoun neu zu definieren. Der Neubau war notwendig geworden, um die international bedeutenden Bestände der Nationalgalerie zur Kunst des 20. Jahrhunderts mit den Sammlungen Marx, Pietzsch und Marzona sowie Dauerleihgaben des Malers Gerhard Richter und Werke aus dem Kupferstichkabinett ausstellen zu können.
Aus einem mehrstufigen Wettbewerbsverfahren ging der Entwurf von Herzog & de Meuron als Sieger hervor. Im Dezember 2019 konnte der erste Spatenstich für das Museum gesetzt werden. Nach dem Amtsantritt der Bundesregierung im Dezember 2021 wurden die Planungen mit Blick auf mehr Nachhaltigkeit und soziale Teilhabe überarbeitet. Die weiterentwickelten Entwürfe wurden im April 2023 vorgestellt.
Sanierung der Staatsbibliothek zu Berlin
Nach 15-jähriger Bautätigkeit wurde im Januar 2021 die Staatsbibliothek Unter den Linden wiedereröffnet. Bei laufendem Bibliotheksbetrieb war das denkmalgeschützte Gebäude von 2005 bis 2019 umfassend saniert, modernisiert und erweitert worden.
Auch der zweite Standort der Staatsbibliothek zu Berlin, das Haus Potsdamer Straße, wird bereits in Teilen saniert. Derzeit finden die Planungen für eine umfangreiche Generalsanierung des Hauses statt.