Chemnitz 2025 ist weit mehr als die Industriestadt im Süden des Freistaats Sachsen. Zur Kulturhauptstadt gehören auch 38 Städte und Gemeinden aus der Region, dem Zwickauer Land und dem Erzgebirge. Was sie verbindet, sind Kultur und Natur, gemeinsame Traditionen, Umbrüche und Neuanfänge.
Unerwartetes und bisher Ungesehenes
Diese Region und ihre Menschen kennenzulernen und dabei vielleicht auch Unerwartetes und bisher Ungesehenes zu entdecken, ist unter dem Motto „C the Unseen“ Ziel des Kulturhauptstadt-Programms mit etwa 150 Projekten und mehr als 1.000 Veranstaltungen. Chemnitz 2025 setzt dabei auf lokale Geschichten und Gesichter, die sich mit europäischen Narrativen und bekannten Namen mischen.
Das Kulturprogramm zeige auf beeindruckende Weise, wo 2025 das kulturelle Herz Europas schlagen werde: in Chemnitz!, freut sich Claudia Roth. „Chemnitz 2025 will integrieren, nicht ausgrenzen, Brücken bauen und damit Raum geben für eine bunte, kulturelle Vielfalt“, erklärt die Kulturstaatsministerin.
Der Titel Kulturhauptstadt Europas wird seit 1985 jährlich von der Europäischen Kommission vergeben. Bereits 70 europäischen Städten wurde der Titel bisher verliehen. Chemnitz ist nach Essen (2010), Weimar (1999) und Berlin (1988) die vierte Europäische Kulturhauptstadt in Deutschland. Aus dem Haushalt der Kulturstaatsministerin hat der Bund das Projekt „Chemnitz 2025“ mit insgesamt 25 Millionen Euro gefördert.
Von Bürgerinnen und Bürgern entwickelt und umgesetzt
Dass viele der Aktivitäten und Projekte von Akteurinnen und Akteuren aus der Zivilgesellschaft entwickelt und umgesetzt werden, ist eine der Besonderheiten von Chemnitz 2025. Unter ihnen sind die Kulturinstitutionen der Stadt ebenso wie Vereine, lokale Initiativen sowie internationale Partner aus 40 Ländern.
Das gilt auch für die „Europäische Werkstatt für Kultur und Demokratie“, die in rund 60 Projekten lokale Akteure mit Partnern aus Europa zusammenbringt. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Zusammenarbeit mit Kulturschaffenden in den Nachbarländern Polen und Tschechien. Gerade in diesen Projekten, die Chemnitz im Länderdreieck gemeinsam mit den Partnerländern verwirkliche, werde der europäische Geist spürbar, so Kulturstaatsministerin Roth.
Ausstellungen in der ganzen Region
Das Programm der Kulturhauptstadt bietet ein breites Spektrum an Veranstaltungen, Ausstellungen, Festivals und Begegnungen in den verschiedensten Formaten.
Das umfangreichste Projekt der Kulturhauptstadtregion ist der Kunst- und Skulpturenweg „Purple Path“. Arbeiten international renommierter Künstlerinnen und Künstler wie Sean Scully, Bettina Pousttchi, Friedrich Kunath oder Tony Cragg sind dabei in einer Ausstellung im öffentlichen Raum zu sehen. Sie knüpfen ein Band zwischen den Kommunen, den ländlichen Gemeinden und der Stadt Chemnitz.
Gleichzeitig präsentieren auch die großen Kulturinstitutionen der Stadt kunst- und kulturhistorisch bedeutsame Ausstellungen. Unter anderem werden in den Kunstsammlungen Chemnitz mit „European Realities“ die vielfältigen Realismusbewegungen in der Kunst der 1920er und 1930er Jahre gezeigt. Das Staatliche Museum für Archäologie setzt sich in der Ausstellung „Silberglanz und Kumpeltod“ mit der Geschichte des Bergbaus auseinander.
Neue soziale Räume
Ein eigenes Projekt ist einem ganz speziellen Phänomen gewidmet: den Tausenden Garagen in der Stadt, die vor allem in der DDR-Zeit entstanden. Diese so besonderen Orte, die weit mehr waren als Autoabstellplätze, werden nicht nur in einer Fotoausstellung gezeigt, sie werden als soziokulturelle Gemeinschaftsorte auch in Festen, Workshops und Kunstaktionen aktiviert.
Offiziell eröffnet wird das Kulturhauptstadtjahr am 18. Januar 2025.
Das komplette Programm sowie weitere Informationen finden Sie auf der Website der Kulturhauptstadt Chemnitz.