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80. Jahrestag des Widerstands gegen die NS-Gewaltherrschaft

Thema: Gedenken an den 20. Juli 1944

Freitag, 19. Juli 2024

Am 20. Juli 1944 versuchte eine Gruppe von Wehrmachtsoffizieren und Beamten, Adolf Hitler durch einen Sprengstoffanschlag zu töten und das nationalsozialistische Regime zu stürzen. Doch der Plan scheiterte und die Attentäter wurden hingerichtet. Für Kulturstaatsministerin Claudia Roth erwächst daraus eine Verpflichtung, die Errungenschaften unserer Demokratie heute zu schützen und zu verteidigen.

Das von dem Bildhauer Richard Scheibe geschaffene Ehrenmal, die Bronzefigur eines jungen Mannes mit gebundenen Händen, im Ehrenhof der Gedenkstätte Deutscher Widerstand.

Das von dem Bildhauer Richard Scheibe geschaffene Ehrenmal, die Bronzefigur eines jungen Mannes mit gebundenen Händen, im Ehrenhof der Gedenkstätte Deutscher Widerstand.

Der Tag ist ein zentraler Bezugspunkt in der Erinnerung an den Widerstand in seinen unterschiedlichsten Formen gegen die nationalsozialistische Diktatur.

Erinnerung mahnt zur Verteidigung der Demokratie

Kulturstaatsministerin Claudia Roth machte deutlich, dass dieser Jahrestag symbolisch für die unterschiedlichen Formen von Widerstand gegen das NS-Terrorregime steht, für all jene, „die bewaffnet gegen den Nationalsozialismus kämpften, heimlich Flugblätter verteilten, Verfolgten halfen und versteckten und damit Menschenleben retteten. Sie hätten damit gezeigt, dass Widerstand auch unter dem menschenverachtenden Terrorregime der Nationalsozialisten möglich war. Dafür hätten sie alle ihre Freiheit gefährdet, ihr Leben riskiert und in vielen Fällen verloren.“

Zum Jahrestag des Umsturzversuches betonte Claudia Roth: „Ihrem Mut und ihrer Entschlossenheit gelten unsere Hochachtung und unser tiefster Respekt. An diesem Tag gedenken wir derer, die – wie sonst nur sehr wenige in dieser Zeit – ‚Nein‘ sagten zum Terror und Menschenhass der Nationalsozialisten. [...] Die Erinnerung an ihren Einsatz verpflichtet uns, den Kräften entschieden entgegenzutreten, die unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung aushöhlen wollen und in Frage stellen. Das Vorbild und Schicksal des Widerstands im nationalsozialistischen Deutschland ist eine Mahnung, unsere Handlungsmöglichkeiten im hier und jetzt zu nutzen, um unsere von außen wie von innen bedrohte Demokratie zu schützen und zu verteidigen.“

Im Ehrenhof des Bendlerblocks im Berliner Bezirk Mitte fand die diesjährige Feierstunde der Bundesregierung und der Stiftung 20. Juli 1944 statt. Die Ansprache hielt Bundeskanzler Olaf Scholz.

Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Die Geschichte dieses zwischen 1911 und 1914 für das Reichsmarineamt errichteten Gebäudekomplexes war bis 1945 vom Militär bestimmt. Während der nationalsozialistischen Diktatur war hier der Sitz des Oberkommandos der Wehrmacht. Claus Schenk Graf von Stauffenberg, ab Juni 1944 Chef des Stabes des Befehlshabers des Ersatzheeres, plante dort zusammen mit weiteren Militärs und Zivilisten den Umsturz des nationalsozialistischen Regimes. Dieser sollte am 20. Juli 1944 mit einem Attentat auf Adolf Hitler eingeleitet werden. Hitler überlebte, der Umsturzversuch scheiterte. Noch in der Nacht zum 21. Juli 1944 wurden Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Friedrich Olbricht, Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim und Werner von Haeften im heutigen Ehrenhof des Bendlerblocks erschossen. Heute befindet sich im Bendlerblock, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Bundesverteidigungsministerium, die Gedenkstätte Deutscher Widerstand, die seit 1983 über vielfältige Widerstandsformen gegen die NS-Terrorherrschaft informiert. Sie wird bundesseitig aus dem Etat der Kulturstaatsministerin und vom Land Berlin gefördert.

Anlässlich des Umsturzversuchs vor 80 Jahren zeigt die Gedenkstätte Deutscher Widerstand bis 3. November 2024 die Sonderausstellung „Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus“. Die Ausstellung geht zurück auf einen Beschluss des Deutschen Bundestages, der 2019 erstmals „den Mut und die Leistungen der Frauen im Widerstand gegen die nationalsozialistische Diktatur“ ausdrücklich anerkannte und würdigte. Im Rahmen des gleichnamigen Projekts, das finanziell von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert wird, hat ein Team von fünf Wissenschaftlerinnen unter der Leitung von Johannes Tuchel in den vergangen vier Jahren mehrere Tausend Frauen namentlich recherchiert, die Widerstand gegen den Nationalsozialismus im Inland und im ausländischen Exil geleistet haben. Als Ergebnis zeigt die Gedenkstätte Deutscher Widerstand in der 1. Etage eine Ausstellung, die einzelne Frauen, ihre Schicksale, ihren Widerstand in den Fokus stellt.

Weitere Informationen zu den geförderten Einrichtungen und Projekten finden Sie auf der Themenseite „Aufarbeitung der NS-Gewaltherrschaft“.

Stand: Sonntag, 21. Juli 2024

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