Mit einem Festakt am Berliner Kulturforum wurde heute der Grundstein für das neue Museum „berlin modern“ gelegt. „Unsere Vision, der modernen Kunst einen neuen würdigen Platz in unserer Hauptstadt zu geben, nimmt ab jetzt ganz konkrete Form an“, freute sich Kulturstaatsministerin Roth.
Nachdem die Planungen für den Museumsneubau noch einmal im Sinne der ökologischen Nachhaltigkeit und sozialen Teilhabe überarbeitet wurden, ist es endlich soweit: Der Bau des „berlin modern“ hat begonnen. Auf rund 9.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche wird künftig dauerhaft eine Vielzahl der hochkarätigen Werke aus der Kunstsammlung des 20. Jahrhunderts der Nationalgalerie zu entdecken sein. Hinzu kommen die Sammlungen Marx, Pietzsch, Teile der Sammlung Marzona sowie Arbeiten, die der Maler Gerhard Richter als langfristige Dauerleihgabe der Nationalgalerie überlassen hat. Bislang ist davon aus Platzgründen nur eine kleine Auswahl in der nebenan gelegenen Neuen Nationalgalerie zu sehen.
„Die moderne Kunst, sie wird hier nun zusammengeführt, und damit auch die Sammlungen aus Ost und West, die so lange Zeit des letzten Jahrhunderts getrennt waren“, erklärte Kulturstaatsministerin Claudia Roth in ihrer Rede zur Grundsteinlegung. Malerei, Skulptur, Installation und Performance sollen im „berlin modern“ künftig in Dialog mit Fotografie und Film, aber auch Design, Mode und Buchkultur treten. Doch nicht nur die Künste soll das neue Museum stärker miteinander verbinden, sondern auch die verschiedenen Kultureinrichtungen am Berliner Kulturforum.
Einladender, grüner und teilhabegerechter
Dabei soll das „berlin modern“ „kein elitärer Kunsttempel sein, sondern ein offenes lebendiges und soziales Haus für alle“, betonte Roth. Auf Initiative der Staatsministerin wurden die Planungen für den Neubau noch einmal nachgeschärft und die Vision des Museums weiterentwickelt. Durch diese Änderungen wurde nicht nur die Energiebilanz des Baus deutlich verbessert. Auch mit Blick auf die soziale Nachhaltigkeit und Teilhabegerechtigkeit wurde nachgesteuert. Geplant sind etwa ticketfreie Ausstellungsbereiche, ein Biergarten, ein Pop-Up-Café sowie kostenfreie „Street Galleries“ in den Eingangsbereichen. Eine umfassende Begrünung rund um das Gebäude soll das Museum, aber auch das Kulturforum insgesamt gastfreundlicher und lebenswerter machen. Claudia Roth dankte allen, die daran in den vergangenen zwei Jahren mitgewirkt haben.
„Im Herzen Berlins entsteht damit ein Haus, das nicht nur zur Begegnung und zum Austausch einlädt, sondern auch zum Verweilen – denn im engen Schulterschluss mit den benachbarten Kulturinstitutionen wird das ‚berlin modern‘ auch wichtige Impulse setzen für eine Weiterentwicklung des gesamten Kulturforums hin zu einer ‚grünen Museumsinsel‘“, so Claudia Roth. Sie sehe den Museumsneubau deshalb auch als Anfang einer grundlegenden Umgestaltung des Kulturforums, erklärte die Kulturstaatsministerin.
Der Neubau des Museums „berlin modern“ ist das größte Kulturbauprojekt des Bundes. Die Kosten für die Baumaßnahme liegen derzeit bei 363,8 Millionen Euro. Dies schließt auch 9,9 Millionen Euro für Maßnahmen zur Verbesserung der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit ein. Hinzu kommen Kosten für allgemeine und projektspezifische Risiken sowie Baupreissteigerungen. Entworfen wurde das Gebäude vom Architekturbüro Herzog & de Meuron zusammen mit Vogt Landschaftsarchitekten.
Performance an der Baugrube
An der Grundsteinlegung nahmen neben Kulturstaatsministerin Claudia Roth, dem Direktor der Neuen Nationalgalerie Klaus Biesenbach sowie den Architekten auch Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner, der baden-württembergische Finanzminister Danyal Bayaz sowie der Präsident des Bundesumweltamtes Dirk Messner teil. Ehe der Grundstein gelegt wurde, befüllten sie zunächst eine Zeitkapsel für künftige Generationen. Kulturstaatsministerin Roth steuerte Münzen und eine Miniaturausgabe des Grundgesetzes bei. Weitere Gaben waren die Baupläne, die Bauurkunde, Zeitungen des heutigen Tages, Kunstkarten, ein Stadtkalender und die Frucht einer Platane.
Nachdem die Zeitkapsel in den 4,5 Tonnen schweren Grundstein gelegt und beide gesegnet worden waren, wurde der Grundstein mit einem Kran in die 16 Meter tiefe Baugrube gehoben. Musikalisch wurde der Akt begleitet durch eine Live-Performance des Drummers Deantoni Parks.
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