Zum morgigen 35. Jahrestag der Erstürmung der ehemaligen Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit in Berlin erklärt Kulturstaatsministerin Claudia Roth:

„Die Zivilcourage hinter der Erstürmung der Stasi-Zentrale verdient bis heute unsere höchste Anerkennung und bleibt ein bedeutender Moment in der Demokratiegeschichte unseres Landes. Tausende DDR-Bürgerinnen und Bürger setzten damit dem wichtigsten Unterdrückungsinstrument im Machtapparat des SED-Staates ein lautstarkes Ende. Sie brachten mit ihrem couragierten Eingreifen ein Symbol des autoritären Unrechtsstaates zu Fall. Ihr Mut mahnt uns bis heute, für unser demokratisches Gesellschaftsmodell und unseren Rechtsstaat einzutreten und diesen wo und wie immer nötig zu schützen und zu verteidigen.

Durch ihren engagierten Einsatz stoppten die DDR-Bürgerinnen und -Bürger seinerzeit die Vernichtung der Stasi-Unterlagen und sicherten ihren Bestand. Damit legten sie den Grundstein für die spätere staatliche und insbesondere auch für die persönliche Aufarbeitung der SED-Verfolgung. Wie groß das Interesse daran auch nach 35 Jahren noch ist, zeigt sich eindrucksvoll an der nach wie vor hohen Anzahl an Anträgen auf Akteneinsicht.

Die Auseinandersetzung mit der SED-Diktatur und das Gedenken an ihre Opfer sowie die Würdigung der Menschen, die friedlich für Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit gekämpft haben, sind und bleiben zentrale Elemente der Erinnerungspolitik Deutschlands.“

Das Stasi-Unterlagen-Archiv wird als Teil des gesamtstaatlichen Archivguts Deutschlands dauerhaft im Bundesarchiv bewahrt. Dieses unterhält auf dem Gelände der ehemaligen MfS-Zentrale in der Normannenstraße zusammen mit verschiedenen Kooperationspartnern ein breites Bildungsangebot über die Repression in der DDR. Darüber hinaus soll dort in den kommenden Jahren ein ‚Archivzentrum zur SED-Diktatur‘ sowie ein ‚Campus für Demokratie‘ entstehen. Zum Jahrestag morgen findet zudem ein Aktionstag statt.

Weitere Informationen:
www.bundesarchiv.de