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Start des Pilotvorhabens für ein Dokumentationszentrum zum NSU-Komplex in Chemnitz / Kulturstaatsministerin Claudia Roth: „Gegen das Vergessen: Geschichten der Opfer dieser rassistischen und rechtsextremistischen Mord- und Terrorserie sichtbar machen“

Thema: Pressemitteilung

Mittwoch, 28. August 2024

Zwischen den Jahren 2000 und 2007 wurden zehn Menschen vom sogenannten „Nationalsozialistischen Untergrund (NSU)“ aus rassistischen und rechtsextremistischen Gründen ermordet. Für die Aufarbeitung und Erinnerung an diese Verbrechen und deren Opfer gilt das Dokumentationszentrum zum NSU-Komplex in Chemnitz als Pilotprojekt für das vom Bund geplante Dokumentationszentrum zu den Verbrechen des NSU. Die Vorbereitungsphase des Pilotvorhabens wird Ende August erfolgreich abgeschlossen. Das Projekt, das von der Initiative Offene Gesellschaft e.V., dem RAA Sachsen e.V. und dem ASA-FF e.V. umgesetzt wird, startet am 1. September 2024 offiziell in die Realisierungsphase. Das Vorhaben wird im Rahmen des europäischen Kulturhauptstadtjahres 2025 in Chemnitz umgesetzt. Der Bund und der Freistaat Sachsen unterstützen das Projekt mit insgesamt vier Millionen Euro.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth: „Das Chemnitzer Pilot-Dokumentationszentrum ist ein wichtiger Schritt zur Aufarbeitung des NSU-Komplexes und zur Stärkung unserer Erinnerungskultur. Es bietet Raum für Bildung, Forschung und Reflexion und trägt dazu bei, die Geschichten der Opfer und der Betroffenen dieser rassistischen und rechtsextremistischen Mord- und Terrorserie sichtbar zu machen und angemessen zu erinnern. Es ist eine sehr gute Nachricht, dass dieses wegweisende Projekt jetzt in die Realisierungsphase tritt.”

Katja Meier, Staatsministerin der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung des Freistaates Sachsen: „Ziel ist es, einen für alle offenen Lern- und Begegnungsort zu schaffen, der die Stadtgesellschaft in Chemnitz stärkt. Wir sind davon überzeugt, dass hier ein weiterer Leuchtturm der politischen Bildung in Ostdeutschland entstehen kann. Ich freue mich, dass dieses wichtige Vorhaben nun umgesetzt wird und danke den vielen zivilgesellschaftlichen Organisationen, die sich seit Jahren dafür einsetzen.”

Das Dokumentationszentrum wird als interaktives Zentrum konzipiert, das sich der politischen Bildung widmet, Wissen bewahrt und die Forschung fördert. Als Lernort wird es ein vielfältiges Programm anbieten, das unterschiedliche Zielgruppen anspricht – von lokalen sowie bundesweiten Netzwerken und der Zivilgesellschaft bis hin zu internationalen Besucherinnen und Besuchern der Kulturhauptstadt Europas 2025.

Ein besonderer Fokus liegt auf der Zusammenarbeit mit Angehörigen und Betroffenen, um sie aktiv in den Prozess der Entwicklung des Pilotvorhabens einzubeziehen. Die langfristige Bedeutung des Zentrums wird durch die angestrebte Einbindung in das bundesweite Verbundsystem unterstrichen.

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