Als zentraler Gedenkort erinnert das Denkmal an den nationalsozialistischen Völkermord an den Sinti und Roma Europas. „Es ist das sichtbare Zeichen dafür, dass wir die Verbrechen an den Sinti und Roma nicht vergessen, nicht vergessen dürfen und wir den Opfern ein würdiges Andenken bewahren“, betonte Kulturstaatsministerin Claudia Roth anlässlich des Jubiläums.
Das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma liegt im Berliner Tiergarten in unmittelbarer Nähe des Deutschen Bundestages. Es wird von der Stiftung für die ermordeten Juden Europas betreut und vollständig aus dem Bundeskulturetat finanziert.
Zeitzeugen sind unentbehrlich für Erinnerungskultur
Am Abend eröffnete die Kulturstaatsministerin das internationale Roma-Festival AKE DIKHEA. Claudia Roth dankte dabei besonders Zoni Weisz. Der Holocaust-Überlebende hatte bereits bei der Einweihung des Denkmals zehn Jahre zuvor eine Rede gehalten, in der er eindrücklich von seinen schmerzvollen Erfahrungen in der NS-Zeit berichtete. Auch zum 10-jährigen Bestehen des Denkmals ist Weisz nach Berlin gekommen und ließ die Öffentlichkeit an seinen Erinnerungen teilhaben. „Zeitzeugen wie Sie sind unentbehrlich für die Erinnerungskultur“, sagte Roth. Da die Stimmen der Zeitzeugen jedoch von Jahr zu Jahr weniger würden, müssten neue Ansätze des Erinnerns und Aufarbeitens entwickelt werden, wie sie das Festival AKE DIKHEA zeige.
Zur Eröffnung präsentierte das Festival animierte Kurzfilme, die sich mit dem Leben verfolgter und ermordeter Sinti und Roma beschäftigen. Darunter ist auch die Biografie des 1943 in Auschwitz ermordeten Vinko Paul Franz. Auf seiner Geige wurde die Melodie eingespielt, die am Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma erklingt.